
Niedersächsisches Landesjugendensemble Neue Musik
Klang | Natur | Raum
Konzert im Kultursommer der Region Hannover
Der Kultursommer 2023 in der Region Hannover steht ganz im Zeichen „junger Musik“. Jung, was die Protagonisten angeht, jung, was die musikalische Zeitgenossenschaft angeht. Das Niedersächsische Landesjugendensemble Neue Musik (LNM) bietet die besten Voraussetzungen dafür. 2019 gastierte das Ensemble erstmalig auf dem Hermannshof. Vier Jahre später hat sich das Ensemble verjüngt, neue junge Musiker:innen sind dem Ensemble beigetreten und freuen sich auf eine erstmalige Begegnung mit diesem besonderen Kulturort in Völksen bei Springe.
Natur-Klang-Raum ist das breite Thema, dass die künstlerische Leiterin Caren Levine in diesem Jahr für das LNM ausgerufen hat. Die Neue Musik ist der Natur sehr verbunden – viele Komponist:innen der vergangenen Jahrzehnte haben sich von ihr in Klang, Form und Darstellung inspirieren lassen. Wie anregend ist es, in der Umsetzung dieser Musik wieder zurückzukehren in die Natur: den Park des Hermannshofs mit seinem ambivalent klingenden Raum zwischen Vogelgezwitscher und Straßenlärm. Traditionelle und experimentelle Werke von den 1950er Jahren bis zur Gegenwart werden für die verschieden Orte zwischen Heckenrund und Obstwiesen-Epos, zwischen klingendem Tee-Pavillon und großer Terrasse des Gästehauses ausgewählt. Eröffnet wird der Konzert-Vorabend mit verteiltem Ensemble unter dem Dach vom Haus im Park.
Unter der Trägerschaft des Niedersächsischen Landesmusikrats dient das Landesjugendensemble Neue Musik (LNM) der Förderung und Zusammenführung musikalisch besonders begabter Jugendlicher aus Niedersachsen. Ziel ist es, technisches Können und die Interpretation der Neuen Musik durch kammermusikalisches Ensemblespiel zu vermitteln. In das ca. 20-köpfige Ensemble von Jugendlichen zwischen 14 und 21 Jahren werden alljährlich gezielt Preisträger:innen des Landeswettbewerbs „Jugend musiziert“ sowie begabte Instrumentalist:innen aus ganz Niedersachsen aufgenommen. Die Leitung liegt in der Hand ausgewählter Fachdozent:innen, die ihrerseits selbst als musizierende und komponierende Profis im Bereich der Neuen Musik tätig sind.
Eintritt: Reservierung 12,- Euro / Abendkasse 15,- Euro
Karten reservierenDie international renommierte Flötistin Carin Levine ist die künstlerische Leiterin des Landesjugendensembles Neue Musik. Als Solistin und Kammermusikerin tritt sie regelmäßig bei Festivals in Europa, Asien, USA und Südamerika auf. Zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie über 40 CDs dokumentieren ihre musikalische Arbeit. Carin Levine hat bisher über 1.000 Werke ur- und erstaufgeführt. Ihre Suche nach neuen Entwicklungen in der Musik führte zu einer engen Zusammenarbeit mit Komponisten wie Violeta Dinescu, Brian Ferneyhough, Keiko Harada, Toshio Hosokawa, Liza Lim, Alvin Lucier, Younghi Pagh-Paan und Giacinto Scelsi, die ihr zahlreiche Stücke gewidmet haben. Besonders viel Wert legt die Flötistin auf die Kooperation mit jungen Komponist:innen. Auch hier entstanden neue Werke.
Unterrichtstätigkeit und Meisterkurse führten sie zu den Darmstädter Ferienkursen, an die Musikakademie Rheinsberg und an die Musikhochschulen weltweit. Sie wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, u.a. mit dem Kranichsteiner Musikpreis für die Interpretation zeitgenössischer Musik. 2019 zeichnet sie der Deutschen Komponistenverband mit der FEM-Nadel für ihre Lebenswerk aus. Sie ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaft und Künste.
Als Gastdirigent kehrt Thorsten Encke zum LNM zurück. Der Cellist, Komponist und Dirigent aus Hannover gründete 2011 das Kammerorchester „musica assoluta“. Als dessen Dirigent und künstlerischer Leiter engagiert er sich für neue Wege des Hörens und impulsgebende Konzerterlebnisse. Seine kompositorische Arbeit ist vielfach ausgezeichnet, seine Werke werden seit vielen Jahren von renommierten Musiker:innen und Ensembles aufgeführt, bei großen Festivals gespielt und von Rundfunksendern wie Radio France Musique, Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur, Norddeutscher Rundfunk und Radio Bremen aufgenommen und gesendet. Dabei ist ihm der authentische Dialog und persönliche Austausch von Musiker:innen und Publikum ebenso wichtig wie Musik als Sprachrohr relevanter Themen zu begreifen.