Die musikalische Komödie „Die Vögel“ nach Aristophanes war Open-Air-Musiktheater für alle Sinne und ein kleines Gesamtkunstwerk. Gerold Amann, Komponist zwischen Volksmusik und Neuer Musik aus dem Vorarlberg, schrieb die Musik dafür.
Premiere war Pfingsten 2012 im Freilicht-Theater Hermannshof. Der nördlich gelegene Steinbruch gab die Kulisse und das Bühnenbild für SängerInnen der örtlichen Chorvereinigungen mit weiteren Schauspielern und Musikern. Das Stück begann bei Dämmerung im Abendlicht der untergehenden Sonne und endete bei Dunkelheit mit Kunst- und Bühnenlicht beleuchteter Atmosphäre. Die Aufführung war ein Highlight in der Region und stand ganz in der Folge früherer Projekte mit Laienmusikern und Künstlern.
Inhalt
Der Athener Bürger Piros hat genug von der attischen Demokratie, wo das Volk sich von Demagogen an der Nase herumführen lässt und Denunziation und ungerechte Gerichtsverhandlungen an der Tagesordnung sind. Sie beschließen auszuwandern und ein neues Reich zu gründen, eine Art Schlaraffenland.
„Wolkenkuckucksheim“ heißt die Hauptstadt im Land der Verheißung. Es liegt in der Luft, und zwar dort, wo derzeit die Vögel wohnen, zwischen dem Reich der Götter im Himmel und dem Reich der Menschen auf der Erde. Nun müssen die beiden nur noch die Vögel für ihre Idee gewinnen.
Piros und Tereus, jetzt ein Wiedehopf, früher Athener Bürger, unterbreiten ihnen ihren Plan. Um sie zu überzeugen, versprechen sie den Vögeln das Blaue vom Himmel. Nach anfänglichen Zweifeln stimmen die Vögel zu, denn Piros´ Plan klingt verheißungsvoll. Endlich würden sie, die Vögel, mehr Macht gewinnen. Sie könnten sogar die Verbindung zwischen den Menschen und den Göttern blockieren und beide Seiten, Götter und Menschen, unter Druck setzen. Die Vögel sind Feuer und Flamme.
Sie nehmen Piros und Tereus in die Gemeinschaft der Vögel auf und geben ihnen sogar Flügel. Der Stadtstaat im Luftraum zwischen Himmel und Erde wird vermessen, jeder Grenzpfosten einzeln eingerammt, der Weg zwischen Himmel und Erde durch Schutzmauern abgeschnitten. Und der Plan gelingt: Götter und Menschen können nicht mehr zueinander kommen. Die Menschen müssen auf den Beistand der Götter verzichten, die Götter auf das nährende Opfer der Menschen, dessen Rauch den Weg von der Erde in den Himmel nicht mehr findet.
Die Menschen gewöhnen sich schnell an die neue Regierung, von der sich so mancher seinen eigenen Nutzen und so manche Vorteile erhofft.
Die Götter hingegen wollen mit Piros und dem Vogelstaat neu verhandeln. Doch bevor die Delegation der Götter eintrifft, mischt sich Prometheus, der verstoßene Gott, ein. Er schlägt sich auf die Seite der Vögel und rät Piros, die einflussreiche Basileia, Hüterin der wichtigsten göttlichen Ämter, zur Frau zu verlangen. Piros gelingt es, den guten Rat des verräterischen Prometheus gegenüber den anderen Göttern durchzusetzen. Basileia und Piros feiern Hochzeit.
Piros schwingt sich dadurch endgültig zum Alleinherrscher über das neue Reich auf. Doch ihm geht es nicht um das Wohl der anderen, sondern nur um seinen persönlichen Vorteil. Und dazu ist ihm jedes Mittel recht.
Besetzung
GESANGSGRUPPEN
Chor
Gesangverein AUGUSTA Völksen von 1887 e.V. und Gäste:
Friedel Behnsen, Irene Becker, Ilse Berger, Martin Berger, Anita Brandt, Hans Brandt, Christa Damm, Gerhard Dobslaw, Ingeborg Dobslaw, Regina Engfer, Helene Feise, Andreas Gudewitz, Siegfried Gudewitz, Waltraud Haack, Doris Haak, Manfred Herford, Elke Hüper, Horst Hüper, Ingrid Heitmüller, Christiane Keese, Christiane Krey, Erika Lange, Bruno Lohmann, Birte Messner, Kathrin Messner, Erni Peter, Christa Politz, Rainer Puhl, Corinna Röder, Regina Ruge, Christine Ruppelt, Wolfgang Ruppelt, Annette Schierl, Maren Scholz, Ute Semke, Lore Vetter, Marlen Wietrychowski, Helge Zdebel-Müller, Wolfgang Zimmermann
6 Grazien
Leona Bornemann, Ronja Bornemann, Silja Bothe, Theresa Kawalek, Kea Radons, Christina Sandig, Sonja Sandig, Luise Schaefer
GESANSSOLISTEN
Iris, Sopran........................... Johanna Weiß
Echo, Sopran ....................... Sonja Sandig, Luise Schaefer
Basileia, Alt ......................... Maja Wolniak
Herakles, Tenor ................... Arne Hellberg
Poseidon, Bass .................... Hermann Waltsgott
Priester(in)........................... Andreas Gudewitz
MUSIKER
Nachtigall, Flötist................ Eckhart Liss
Poet, Aulosspieler................Eckhart Liss
SPRECHROLLEN
Piros ...................................Martin G. Kunze
Tereus ................................Mirko Köster
Prometheus (Gigant) .......... Gerd Krause
Politesse............................. Christa Assel
Meton ................................ Erwin Delekat
Schleimer .......................... Hartmut Zilse
Wahrsagerin ........................ Christa Schneider
Komposition: Gerold Amann
Probenleitung: Tamara Gliserin
Szenische Aufbereitung: Martin G.Kunze
Szenische Gestaltung: Carola Scheil, Frank Zucht
Lichtdesign: Christian Breil, Andreas Ermisch
Tribünenbau und Himmelstreppe: Zimmerei Schreiber, Bauunternehmen Stehr
Redaktion Programmheft: Eva Ludwig
Presseartikel in der DWZ zum Download.