Literatur

Kolja Mensing liest aus seinem Roman "Fels"

Der LiteraturSpringer

Moderation: Jörg Sundermeier

Es beginnt im Frühjahr 1940. Eine dreizehnjährige Schülerin und ein Wehrmachtssoldat tauschen Briefe, verlieben sich ineinander, und drei Jahre später verloben sie sich heimlich. Die Erinnerungen an diese Zeit werden sie ihr ganzes Leben begleiten, und Kolja Mensing hat diese Geschichte seiner Großeltern schon oft gehört.

Als seine Großmutter ins Krankenhaus kommt, lässt er sie sich trotzdem noch einmal erzählen, und diesmal erwähnt seine Großmutter auch Albert Fels, einen jüdischen Viehhändler, der während ihrer Kindheit gleich nebenan im Haus ihres Onkels lebt. Zu Beginn des Krieges wird er in eine Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen und kehrt nie wieder zurück in das kleine Dorf im Norden Deutschlands. Man weiß ja, was damals passiert ist, sagt die Großmutter, und damit fallen die dunklen Schatten der Euthanasie und des Holocaust auch auf die Geschichte von der großen Liebe ihres Lebens.
Doch als Kolja Mensing versucht, mehr über das Schicksal des jüdischen Viehhändlers in Erfahrung zu bringen, wird es kompliziert: Welchen Platz nimmt Albert Fels in den Erinnerungen der Familie ein? Und: Wie ist er tatsächlich ums Leben gekommen?
Ein Buch über Herkunft und über die Macht, die die Erinnerungen anderer Menschen über uns haben.

»Kolja Mensings Dekonstruktion der Familienlegende ist ein mutiges Unterfangen. […] Ein menschliches Schicksal, dass den Leser tief berührt und ergreift.«                        
Sabine Grimkowski / SWR

»Eine Familiengeschichte der besonderen Art.«
Manueal Reichart / WDR 3 Gutenbergs Welt

»Beinahe vergisst man bei der Lektüre, dass dieses Buch als Sachbuch angelegt ist, denn Fels erzählt trotz aller Nüchternheit von zutiefst bewegenden menschlichen Dingen.«                     
Jörg Schieke / MDR - Sachbuch der Woche

»Dabei erzählt der Autor wohltuend zurückhaltend, ebenso präzise wie einfühlsam, frei von Spekulation und nie denunzierend.«                            
Oliver Pfohlmann / Der Tagesspiegel

Der LiteraturSpringer ist eine neue Reihe, die der Hermannshof im Rahmen des Literaturprojektes Und seitab liegt die Stadt veranstaltet - ein Projekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Literarischen Colloquiums Berlin. Es wird gefördert im Rahmen des BKM-Förderprogramms »Kultur in ländlichen Räumen«. Die Mittel stammen aus dem Bundesprogramm »Ländliche Entwicklung« (BULE) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Literarisches Schwerpunktthema ist die Auseinandersetzung mit der Herkunft. Der Verleger Dietrich zu Klampen kuratiert die Reihe.

Aufgrund der Corona- Verordnungen mit begrenzter Platzzahl ist die Teilnahme nur über die Online-Reservierung möglich.

Kolja Mensing, © Nane Diehl
Kolja Mensing, © Nane Diehl
Jörg Sundermeier, © Nane Diehl
Jörg Sundermeier, © Nane Diehl