
Bäumchen wechsel dich!
Sommerkino
Bäumchen wechsel dich!
Murks und Moral im Mittsommer
In Ergänzung zum Theaterspektakel DER KIRSCHGARTEN VON VÖLKSEN hat der hannoversche Kulturwissenschaftler und passionierte Cineast Dr. Peter Struck ein Programm mit drei Filmen über die LASTER DES LANDLEBENS zusammengestellt.
Freitag, 30. Juni 2023, 21 Uhr Das Lächeln einer Sommernacht Schweden um 1900: Ein zynischer Advokat verliert seine unberührte junge Ehefrau an seinen Sohn aus erster Ehe und lässt sich von einer früheren Geliebten wieder erobern. Ingmar Bergmans ungewohnt locker inszenierte Gesellschaftskomödie ist inspiriert von Schnitzler und Strindberg und nimmt Anleihen bei Molière und Shakespeares „Sommernachtstraum“. Die „elegant inszenierte Studie über die Wechselbeziehungen zwischen Vernunft und Eros, Sinnlichkeit und Askese“ (Lexikon des internationalen Films) war Bergmans erster großer internationaler Erfolg. Der frivol-satirische Reigen ist einer seiner leichtfüßigsten Filme. | |
Samstag, 1. Juli 2023, 21 Uhr Der Kontrakt des Zeichners Sommer 1694. Mrs. Virginia Herbert beauftragt den erfolgreichen Künstler Neville, den Landsitz Compton Anstey in Witshire in Abwesenheit ihres Mannes zu zeichnen. Neben der finanziellen Entlohnung fordert der Künstler auch sexuelle Gefälligkeiten von der Dame des Hauses. Im Laufe der privaten Machtspiele der adligen Gesellschaft verdichten sich die Indizien für ein Verbrechen in Nevilles Zeichnungen. Als schließlich Mr. Herberts Leiche aus dem Teich des Anwesens gefischt wird, findet sich Neville im Zentrum einer raffiniert gesponnenen Intrige wieder. Der komplexe Historienfilm voll opulenter Bilder zur berauschenden Musik von Michael Nyman ist ein Leckerbissen für anspruchsvolle Cineasten. | |
Sonntag, 2. Juli 2023, 21 Uhr Eine Sommernachts-Sexkomödie Woody Allens romantisches Schäferspiel ist eine amüsante Satire über neurotische Stadtmenschen, die auf dem Lande einen heiteren Liebesreigen erleben. Allen verlegt seine Version von Shakespeares „Sommernachtstraum“ ins New York der Jahrhundertwende. Drei Paare verbringen ein Sommerwochenende in einem Landhaus, und bald entwickelt sich in den lauen Nächten ein munteres Wechselspiel der Beziehungen und Gefühle. Und am Ende hat jede mit jedem mehr oder weniger lustvolle Abenteuer erlebt. Wie Woody Allen „mit Shakespeare spielt, mit Bergman liebäugelt und Mendelssohn-Bartholdy herbeizitiert, das ist schon sehr elegant und vergnüglich“, schreibt Hellmuth Karasek seinerzeit im Spiegel. |