Literatur
Literarisches Speed-Dating

Sechs Lesungen im Halbstunden-Takt an drei Orten im Park. Die Besucher wandeln von Ort zu Ort.

Literarisches Speed-Dating

Paulina Czienskowski, Theresia Enzensberger, Franziska Fischer, Lisa Krusche, Amanda Lasker-Berlin und Leona Stahlmann lesen aus ihren Romanen.

Rendezvous im Park: In idyllischer Kulisse lädt der Hermannshof in Völksen an einem Spätsommerabend zum literarischen Speeddating ein. Vor dem Sommerhaus, dem Teepavillon und unter Apfelbäumen lesen sechs junge Autorinnen – je zwei an insgesamt drei Stationen – aus ihren aktuell erschienen Romanen. Darüber schwebt die alles verbindende Frage „Wie wollen wir leben?“.

Alina, die Protagonistin in Franziska Fischers „In den Wäldern der Biber“ sucht ihr Seelenheil auf dem Lande: Im Dorf bei ihrem Großvater taucht sie in Kindheitserinnerungen ein und findet Ruhe und Frieden in der Natur. Bei beiden Büchern treffen innere und äußere Landschaften aufeinander, die nicht nur durch die Klimakrise ins Wanken geraten. In Paulina Czienskowskis Roman „Taubenleben“ zwingt eine persönliche Krise die junge Hauptfigur Lois zur Beschäftigung mit sich selbst und lässt sie in ihrem bisherigen Leben zweifeln. Wie ist sie zu derjenigen geworden, die sie jetzt ist? Und wohin kann es jetzt gehen? Bei beiden Büchern treffen innere und äußere Landschaften aufeinander, die nicht nur durch die Klimakrise ins Wanken geraten.

Wie die Hoffnung bewahren, wenn die Welt vor die Hunde geht? In Theresa Enzensbergers „Auf See“ wie auch in Leona Stahlmanns „Diese ganzen belanglosen Wunder“ steht das Leben, wie wir es kennen, kurz vor der Apokalypse; mit gesellschaftlichen Utopien versuchen die Menschen, sich vor Chaos und Untergang zu retten – auf eine künstliche Insel in dem einen, in die karge Landschaft der Salzmarschen in dem anderen Roman. Auf ihre je eigene Art versuchen die jugendlichen Helden beider Bücher, der Ausweglosigkeit etwas entgegen zu setzen.

Ganz im Hier und Jetzt liegen die Lebenswelten, mit denen die Romanfiguren der letzten Autorinnen-Konstellation konfrontiert werden: In „Spes heißt Hoffnung“ erzählt Amanda Lasker-Berlin von vier Menschen, die versuchen, eine Krise zu überwinden, indem sie sich selbst neu erfinden. Doch wie kann das gelingen, ohne dass sie sich selbst verlieren? Und in Lisa Krusches „Unsere anarchistischen Herzen“ stößt Charles, die unter der künstlerischen Schaffenskrise ihres Vaters ebenso leidet wie unter den hippieesken Anwandlungen ihrer Mutter, auf die wohlstandsverwahrloste Gwen.
Zwei Geschichten, in denen die Freundschaft eine Rettung aus den Zumutungen unseres Lebens weist.

Speed-Dating heißt: Kontakte knüpfen im schnellen Wechsel. Um Partnersuche geht`s hier nicht. Aber vielleicht entdecken Sie dennoch eine neue Flamme.

Das literarische Speeddating wird gefördert von der VGH Stiftung in Kooperation mit der VGH Regionaldirektion Hameln.

Eintritt 15,-

Reservierungen sind obligatorisch für den Besuch.

 

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Amanda Lasker-Berlin, Foto N. Battenberg
Amanda Lasker-Berlin, Foto N. Battenberg
Leona Stahlmann Foto privat
Leona Stahlmann Foto privat
Lisan Krusche, Foto Charlotte Krusche
Lisan Krusche, Foto Charlotte Krusche
Theresia Enzensberger, Foto Rosanna Graf
Theresia Enzensberger, Foto Rosanna Graf
Mirjam Wittig, Foto Stefan Klüter
Mirjam Wittig, Foto Stefan Klüter
Paulina Czienskowski, Foto: Victor Hansen
Paulina Czienskowski, Foto: Victor Hansen

Paulina Czienskowski, Jahrgang 1988, studierte in Greifswald Germanistik und Kunstgeschichte. Sie lebte in den USA und in Paris. Für ein Volontariat kehrte sie an eine Journalistenschule in Berlin zurück. Sie ist freie Journalistin und Autorin und schreibt u.a. für Die Zeit, Die Welt, Tip und Berliner Morgenpost. "Taubenleben" ist ihr erster Roman.

Theresia Enzensberger, Jahrgang 1986, studierte Film und Filmwissenschaft am Bard College in New York und schreibt als freie Autorin unter anderem für F.A.Z., F.A.S., Monopol, ZEIT Online und DIE ZEIT. 2014 gründete sie das BLOCK Magazin, das 2016 bei den Lead Awards als bestes Newcomer-Magazin prämiert wurde. Bei Hanser erschien 2017 ihr erster Roman “Blaupause“, der mit der Alfred-Döblin-Medaille ausgezeichnet wurde. „Auf See“ ist ihr zweiter Roman.

Franziska Fischer Jahrgang 1983, studierte Germanistik und Spanische Philologie an der Universität Potsdam und arbeitet als freiberufliche Autorin und Lektorin. „In den Wäldern der Biber“ kam 2022 bei Dumont heraus.

Lisa Krusche, Jahrgang 1990, studierte Kunstwissenschaften in Braunschweig (HBK). Parallel veröffentlichte sie in Zeitschriften und Anthologien, u.a. in »Mindstate Malibu. Kritik ist auch nur eine Form des Eskapismus«. 2019 erhielt sie den Edit Radio Essaypreis. 2020 den Hans-im-Glück-Preis und den Deutschlandfunk-Preis bei den 44. Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt. »Unsere anarchistischen Herzen« ist Lisa Krusches erster Roman, der auf der Shortlist des 42. aspekte-Literaturpreises steht. Sie lebt in Braunschweig.

Amanda Lasker, Jahrgang 1994, inszenierte mit 18 Jahren ihr erstes Theaterstück. Nach einem Studium der Freien Kunst an der Bauhaus-Universität in Weimar studiert sie Regie an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Ihre Theaterstücke und Prosa wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. „Elijas Lied“ wurde mit dem Debütpreis der lit.COLOGNE 2020 ausgezeichnet und für Das Debüt 2020 – Bloggerpreis für Literatur nominiert. „Spes heißt Hoffnung“ erschien 2022 bei der Frankfurter Verlagsanstalt. Lasker-Berlin lebt in Frankfurt am Main.

Leona Stahlmann, Jahrgang 1988, studierte Europäische Literatur und Buchwissenschaft. Es folgten Stationen als Literaturagentin, Lektorin und Werbetexterin. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin und Drehbuchautorin in Hamburg und am Staffelsee. Ihre Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, zuletzt mit einer Nominierung für den Ingeborg Bachmann-Preis 2022. Ihr Debütroman „Der Defekt“ erschien 2020 beim Verlag Kein & Aber. „Diese ganzen belanglosen Wunder“ erschien 2022 bei dtv.

 

 

Förderer:

VGH Stiftung