Schwarzlicht gegen Sülze
Schlachter Becker tauschte die Wildsülze in der Auslage gegen ein Himmelsbild des Wiesbadener Künstlers Raitz von Frentz.
Im Getränkeladen glaubte man ein Liebespaar neben einem prasselnden Feuer zu erkennen. Wo eben noch Windbeutel im Fenster lagen, pulsierte zwei Wochen lang ein rotes Objekt.
Glücklich das Dorf im Jahr 2001, da es noch 12 Läden hatte. Denn so gab es 12 Schaufenster mit Lichtkunst zu gestalten: beim Bäcker, den beiden Schlachtern, im Tante-Emma-Laden, bei Schreibwaren, Apotheke, Sparkasse... hinein mit Schwarzlicht-Installationen, Video-Kunst, Licht-Skulpturen und Environments. LUX AETERNA machte den Schaufensterbummel an der Hauptstraße zum magischen Erlebnis, das erst in der Kirche sein schlüssiges Ende fand.
Jesus leuchtet
Auf der Suche nach den Lichtquellen des Lebens hatten sich Künstlerinnen und Künstler mit den Themen Licht und Finsternis, Leben und Sterben, Zeit und Ewigkeit auseinandergesetzt.
Für die Johanneskirche schuf die Lichtkünstlerin Yvonne Goulbier die Arbeit „love lights“ eine Installation aus vielen phosphoreszierenden Christusfiguren, die fliegend und schwebend den Altarraum als heiligen Raum kennzeichneten. In diesem neuen Raum fanden Konzerte, Lesungen und besondere Gottesdienste statt, die sich thematisch auf die Kunstaktion bezogen.
In Zusammenarbeit mit der Johannes-Kirchengemeinde Völksen organisierte der Verein "Kunst und Begegnung Hermannshof e.V.“ die Ausstellung und das Rahmenprogramm. Die Veranstalter wurden 2002 dafür mit dem ersten Pro-Visio-Preis der Stiftung Kulturregion Hannover ausgezeichnet.
Kunst und Kirche
Zum Rahmenprogramm gehörte das Eröffnungskonzert zu„Kandinsky‘s Violett“, eine filmisch-musikalische Realisation von Kirsten Winter und Stephan Meier,
ein literarisches Konzert mit Musik von Arnold Schönberg und Texten von Paul Celan, Novalis, Rose Ausländer und Georg Trakl mit Heidi Blanke (Sopran), Jutta Rübenacker und Antje Pauls (Violinen), Almuth Steinhausen und Miriam Hagen (Violen), Johannes Berger und Doo-Min Kim (Violoncelli) und Klaus Nägelen als Sprecher,
eine musikalische Audiovision mit Aquarellen von Dieter Franck und seiner Deutung der Symbole im jüdischen Alphabet „Buchstaben des Lebens – Aus den Quellen jüdischer Weisheit“ , gesprochen von Christian Schneider und Helge Heynold und begleitet von Musik von Gerhard Klink (Kontrabass) und Eckhart Liss (Querflöte),
eine Podiumsveranstaltung zum Verhältnis von Kunst und Kirche mit Hans Werner Dannowski, Stadtsuperintendent i.R., P. Dieter Haite, Benediktiner-Mönch und Leiter der Cella St. Benedikt Hannover, Elke Hergert, Professorin für Malerei und Kunstwissenschaft an der Universität Osnabrück sowie der Licht-Künstlerin Yvonne Goulbier, moderiert von Wilfried Köpke, Journalist.
Und schließlich ein Gitarrenkonzert mit Michael Sagmeister, Professor im Aufbaustudiengang Jazz und Popularmusik der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main
sowie ein Kinder- und ein Erwachsenen-Gottesdienst zum Thema "Ewiges Licht".