Schauen, Lauschen, Staunen
Beim Wandern ist der Körper in Bewegung und die Seele findet Ruhe. Sie öffnet sich und lässt die Eindrücke und Erlebnisse ein. Die Zeitwahrnehmung ändert sich, die Wichtigkeiten verschieben sich.
»Peregrinatio« war ein Pilger- und Kunstprojekt. Künstlerinnen und Künstler inszenierten Wanderwege in der Region Hannover mit Installationen, Performances und Aktionen. Die Wanderer der beiden Staffeln im Vorfeld des Kirchentages 2005 und im Juni 2008 erlebten eine Vielzahl von Überraschungen am Wegesrand: am Deister oder an der Leine, auf Friedhöfen und Schafwegen, Klöstern und Wasserburgen. Der Ev.-luth. Kirchenkreis Laatzen-Springe, der Verein Kunst und Begegnung Hermannshof, die Region Hannover sowie die Stiftung Kulturregion Hannover organisierten das Projekt.
PEREGRINATIO 2008 – Das Paradies ist umgezogen
Vier Sonntage im Juni 2008 der Peregrinatio-Wanderungen standen unter dem Thema »Das Paradies ist umgezogen«. In Performances und Klangreisen, in Kochtöpfen, im szenischen Experiment und in Spiegel-Bildern konnten die Wanderer kreative Wege zum Paradies entdecken.
Auskunft über Peregrinatio 2008 gibt eine Broschüre [pdf], in der die Wanderstrecken aufgezeigt sind. Ein »Soundwalk« des Klangkünstlers Georg Klein führt vom Friedhof Engesohde nach Hannover-Kirchrode, mit einem MP3-Player kann man den Weg zeitlich unabhängig vom Projekt Peregrinatio immer noch ablaufen. Die Dokumentation 2008, ein Pilgerpäckchen, enthält eine Hör-CD von Georg Klein, gesprochen von Angela Winkler, ein Booklet und vier Postkarten. Diese Dokumentation kann bestellt werden.
PEREGRINATIO PARADISO - Soundwalk
Der akustische Pilgerweg des Künstlers Georg Klein beginnt in Hannover am Stadtfriedhof Engesohde, führt über eine Kleingartensiedlung in die Eilenriede, über Bischofshol am Landwehrgraben entlang zum Heiligers Brunnen. Danach geht es durchs Blindenzentrum in den Hermann-Löns-Park bis zum Taubblindenheim Kirchrode.
Der Soundwalk besteht aus 24 Stationen in zwei Teilen. Er ist mit einem MP3-Player abspielbar.
TEIL A | Start am Friedhofseingang (»Bödeker-Engel«) bis in den Park vor der Mainzer Straße (1 Stunde)
TEIL B | Start am Heiligers Brunnen (Eilenriede) bis zum Taubblindenheim (1 Stunde)
Wir empfehlen, die Audio-Dateien nicht unabhängig vom Ort zu hören, sondern ausschließlich auf dem beschriebenen Weg. Sie können dabei zeitlich flexibel vorgehen, müssen also nicht genau zu einem gewissen Zeitpunkt an einer Station sein, sondern nur ungefähr. Lassen Sie den Player laufen und laufen Sie mit.
PEREGRINATIO 2005 - Pilgerwege zum Kirchentag
Im Vorfeld des Deutschen Evangelischen Kirchentages wurden 2005 sechs Wanderstrecken in der Region Hannover von Künstlerinnen und Künstlern mit Tönen, Tanz und Musik gestaltet. Es ging dabei nicht um spirituelle Erweckung, vielmehr sollte ein Zusammenhang von Naturerfahrung und künstlerischem Gestaltungsprozess hergestellt werden.
Von der Basilika St. Osdag über Kloster Mariensee nach Neustadt ging eine Wanderung, von Glocken begleitet. Das buddhistische Kloster Vien Giac in Hannover-Mittelfeld war Ziel einer Wegstrecke, die von der Barockkirche Ilten aus startete. Eine Holocaust-Gedenkwanderung führte vom Waldfriedhof Marienwerder zum Denkmal für das KZ-Außenlager Stöcken zur Mahn- und Gedenkstätte Ahlem. Bewandert wurde der Kammweg über den Deister, von Barsinghausen nach Völksen. Klangwanderungen mit Bläsermusik, Vogelstimmen, Tanz und Orgelkonzert führten von Springe nach Wittenburg und von Grasdorf zum Neustädter Hof in Hannover. Insgesamt wanderten etwa 800 Teilnehmer mit, von denen sich viele begeistert rückmeldeten und nach einer Fortsetzung des Projektes fragten.